Kürzlich hat ein Sicherheitsunfall zu erheblichen Veränderungen in der chinesischen Silikonindustrie geführt. Ein Silikonmonomer-Hersteller in Zibo, Shandong – der zweitgrößte Produzent des Landes mit einem Marktanteil von 8,8 % – hat heute aufgrund eines Brandes im Synthese-Phase-III-Bett (neues Werkgelände) die vollständige Produktionsstilllegung eingeleitet. Betroffen ist eine jährliche Produktionskapazität von 600.000 Tonnen Silikonmonomer. Ein konkretes Datum für die Wiederaufnahme ist noch nicht bekannt. Der Unfall hat nicht nur die Werkhalle, die Anlagen und Lagerbestände beschädigt (diese Einheit liefert zentrale Rohstoffe für nachgelagerte Produkte wie 107-Gummi und Silikonöl), sondern auch eine landesweite Verschärfung der Sicherheitsinspektionen ausgelöst und das Angebotsgefüge auf dem chinesischen Silikonmarkt verändert.

Bemerkenswert ist, dass bereits am Tag nach dem Unfall vier bedeutende Monomerhersteller in Shandong, Zhejiang und Xinjiang – darunter auch das betroffene Unternehmen – zeitgleich geplante Wartungsarbeiten starteten. Die dabei betroffene Produktionskapazität übersteigt eine Million Tonnen, der Wartungszeitraum ist unbestimmt. Branchenanalysten gehen davon aus, dass diese großflächige Produktionsdrosselung das Angebot auf dem chinesischen Markt deutlich reduzieren wird. Besonders kritisch ist, dass 200.000 Tonnen Produktionskapazität des Unfallunternehmens langfristig außer Betrieb bleiben dürften, was die Produktion von mehr als 490 nachgelagerten Produkttypen beeinträchtigen könnte. Langfristige Kundenaufträge könnten daher zu Wettbewerbern abwandern.

Der Markt hat schnell reagiert: In letzter Zeit sind die Preise für Silikonprodukte in China stetig gestiegen. Die Transaktionspreise für DMC (ein Basisrohstoff für Silikon) haben bereits die Marke von 12.000 Yuan pro Tonne überschritten. Experten erwarten, dass der Rückzug von Produktionskapazitäten in Millionenhöhe das Angebot weiter verknappen und die Marktpreise kurzfristig weiter steigen lassen wird – was das Verhältnis von Angebot und Nachfrage verbessern könnte.

Das betroffene Unternehmen gehört zu den wenigen in China, die über eine vollständige industrielle Wertschöpfungskette von Siliziumpulver über Monomere bis hin zur Weiterverarbeitung verfügen. Im Jahr 2024 belieferte es Kunden in über 30 Ländern und Regionen sowie mehr als 2.000 Unternehmen. Der Unfall und die nachfolgende Instandsetzung stellen nicht nur eine Belastungsprobe für die Resilienz des Unternehmens dar, sondern könnten auch zu einer stärkeren Marktkonzentration in der Branche führen.